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2015

Das Juliusspital Weinjahr 2015

Ein großer Weinjahrgang entsteht.

Nach einem wieder einmal viel zu milden und diesmal auch außergewöhnlich trockenen Winter startete das Weinjahr unspektakulär und nervenschonend. Die beiden leichten Frostnächte Anfang April haben dankenswerter Weise keine gravierenden Spuren hinterlassen und so schimmerte das erste Rebengrün Anfang Mai von den Hängen entlang des Mains.

Die Gescheine, die Fruchtstände der Reben vor der Blüte, waren Anfang Mai schon deutlich zu sehen. Mit der zweiten Juni-Dekade war die Blüte beendet. Zwischen den Sorten und Lagen gab es nur wenige Unterschiede in der Entwicklung. Die beste Basis für eine gleichmäßige Reife der Beeren - Das junge Weinjahr 2015 war auf dem besten Weg!

Nur der Regen, der blieb aus. Erst die ausgeprägte Frühjahrstrockenheit und nun auch trockene und warme Monate Juni, Juli und August - Alle Maßnahmen für eine wasserschonende Pflege waren angesagt. Schließlich stehen im Juliusspital die Vitalität und die Langlebigkeit der Reben vor der Ertragsmenge!

16. und 17. August: Endlich. Der Regen war da. Gott sei Dank. Das Leiden der Reben und damit der Winzer fand mit den segensreichen Niederschlägen das lang ersehnte Ende.

Die Witterung der letzten August und ersten September-Wochen mit den kühlen Nächten förderte die Aromenreife in den Weinbeeren noch einmal sehr. Eine Hochdruckwetterlage mit trockener Festlandsluft und „traubenfreundlichen“ 20 bis 22°C stellte sich ein und unterstrich die mittlerweile sehr berechtigte Hoffnung auf einen außergewöhnlichen Jahrgang.

Am 16. September ging es mit der Lese los. Und es kam noch besser: Sonnige Tage mit Temperaturen von 18 bis 22°C, kühle Nächte und kaum mehr Regen. Ein Traum!

Insgesamt ist es eine Turbolese gewesen. Die Trauben sind sehr gesund gewesen. Hier zahlte sich die Arbeit des Sommers, das Freistellen der Trauben, kräftig aus. Einziger Wermutstropfen – Es waren halt leider auch weniger Trauben.

Leseentscheidend war diesmal nicht das Mostgewicht oder die Säure, vielmehr der Erhalt der Frische und die geschmackliche „Spannung in der Frucht“. Und für dieses Ziel liefen unsere Lesetrupps zur Höchstform auf.

Die Freude ist riesig, auch wenn die Erntemenge gering ist. Wer hätte das gedacht?! Nach einem knochentrockenen Sommer beschert eine ideale zweite Septemberhälfte eine qualitative Weinernte, wie wir sie nur alle 5 bis 10 Jahre einmal bekommen. Wir sind dankbar.


Lesezeitpunkt
16. September bis 07. Oktober 2015


Sensorik & Charakteristik
Goldgelbe Beeren, frei gestellte Trauben trafen auf reife Säuren und eine feinfruchtige Aromatik. Beste Voraussetzungen. Die Weine zeigen intensive Frucht, teilweise exotisch, aber aufgrund  des gesundes Lesegutes äußerst reintönig, klar und präzise. Die geschmackliche Dichte und die Geschlossenheit des Weinsortiments zeigen den Wert und den Charakter eines großen Jahrgangs 2015.