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November 2021
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Weinjahr

Das Juliusspital Weinjahr 2021

2021: Üppiges Grün und bunte Vielfalt in den Weinbergen.

Erst am letzten Lesetag des Juliusspitals zeigte sich erkennbare Entspannung auf dem Gesicht des Weingutsleiters, Horst Kolesch: „Ein sehr anstrengendes Weinbaujahr hat unserem Team in den Weinbergen alles abverlangt. Schlussendlich haben sich die Mühen gelohnt und wir konnten die besten Voraussetzungen für alle Qualitätsstufen des Jahrgangs 2021 schaffen!“, resümiert er.

Wie auch in den vergangenen Jahren startete das Weinjahr 2021 gewohnt mild. Mitte Februar setzte 2021 ein erstes Ausrufezeichen – zweistellige Frosttemperaturen mit minus 15 bis minus 17° Celsius. Glücklicherweise zeigten sich die Reben aufgrund der langsamen Abkühlung aber unbeeindruckt und blieben schadlos.

April und Mai blieben weiterhin ziemlich kühl, aber unsere Winzer:innen mussten keine gefährlichen Spätfröste fürchten. So konzentrierten wir uns auf die Reduzierung der jungen Triebe und Trauben auf den gewünschten Ertragskorridor. Die Rebblüte lag im langjährigen Mittel, sprich in der zweiten Juni-Dekade, aber im Vergleich zu den letzten heißen Jahren immerhin zwei Wochen zurück.

Dann wurde es nass!

Die häufigen und außerordentlich ergiebigen Niederschläge im Juni und im Juli brachten uns gehörig ins Schwitzen, die Reben explodierten sprichwörtlich. Intensive Laubarbeiten und der Pflanzenschutz verlangte unsere volle Aufmerksamkeit. Über den ganzen Sommer hinweg gab es kaum oder keine länger anhaltenden Hitzeperioden über 30 Grad Celsius. Bei diesen Witterungsverhältnissen machten sich die altbekannten Feinde der Reben und Trauben, allen voran Falscher Mehltau (Peronospora) und Echter Mehltau (Oidium), rasend schnell breit.

Aber unsere Teams sind stetig auf der Hut, extrem belastbar und selbst an den Wochenenden im Einsatz für die Rebengesundheit.

So groß die Regenbelastung und die Dauerfeuchtigkeit für unsere Winzer:innen auch gewesen sind: Der Weinjahrgang 2021 ist auch ein Gesundungs- und Genesungsjahr für die Reben.

Nach den vorausgegangenen drei heißen und trockenen Jahren gab es viele Sorgenfalten in Bezug auf die nur knapp gefüllten Bodenwasservorräte. Nun, Anfang Juli, allerorts ein üppiges Wachstum, kräftiges Grün und bunte Vielfalt in Feld, Flur und Weinberg. Die wunderschöne Kehrseite der Medaille.

Goldener Herbst.

Kühle Nächte und helle, sonnenreiche, nicht zu heiße Tage im September und Oktober förderten die Reife und vor allem die Entwicklung der Aromen. Mitte September startete unsere Weinlese, zunächst mit unseren Sektgrundweinen. Mit einer akribischen und flexiblen Leseorganisation gelang es, alle Weinberge optimal und bestimmungsgerecht für die spätere Verwendung von VDP.GUTSWEIN bis hin zu den VDP.GROSSEN GEWÄCHSEN zu lesen. Keine ausgeprägte Lesehektik, nur positiver Erntestress in den Weinbergen, wohingegen das Keller-Team mit den langen Press-Zeiten bei unserem Liebling, dem Silvaner, im Drei-Schichten-Modus schuften durfte.

Lesezeitpunkt

Lese vom 14. September bis 23. Oktober 2021

Traubenreife

Gesundes Lesegut, sortentypische Aromen und frische Säure.

Mostgewichte

78°Oe (Silvaner VDP.GUTSWEIN) bis 123°Oe (Riesling/Rieslaner edelsüß)

Sensorik und Charakteristik

Ausgeprägter Sortencharakter, mit Aromentiefe und eine animierende Säure lassen auf eine gute Reife im Fass für eine große Lagerfähigkeit bei den Premiumweinen hoffen.