News

·
2016

Das Juliusspital Weinjahr 2016

Ende gut, alles gut

Nach einem moderat kühlen und feuchten Winter startete das Frühjahr eher zurückhaltend. Auf die Tage zwischen dem 24. und 29. April hätten wir sehr gut verzichten können. Zuerst kam der Windfrost. Vorausgegangen waren am Vortag noch 10 Millimeter Niederschlag, der die aufrechtstehenden und bereits geöffneten Knospen intensiv durchnässte. - 1° Celsius am Morgen des 24. April sollten dann für den ersten Kälteschlag genügen.

Am 28. und 29. April kamen dann Strahlungsfröste hinzu, die im zweiten Anlauf vor allem an Hangfußlagen und Senken zuschlugen. Auch hier gab es vorher verschärfenden Regen bzw. sogar Schnee. Bei aufklarendem Himmel des „Tags danach“ tat die Verdunstungskälte ihr Übriges zu den 1 bis 2 Minusgraden.

Im Bereich Thüngersheim, Retzstadt und bis in die Weinberge im Norden Würzburgs waren die Schäden erheblich; sogar am Würzburger Stein! Erst in Richtung Randersacker wurde es besser und die klassischen Lagen in Iphofen und Rödelsee blieben weitgehend verschont.

Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten im Mai stiegen die Temperaturen auf 20° C und eine zügige Entwicklung der Reben setzte ein. Das war gut so, denn der positive Vegetationsdruck der Rebstöcke brachte das eine oder andere leicht geschädigte Hauptauge zum Austrieb. So dass sich die Frostschäden bis Ende Juni tatsächlich etwas verwachsen hatten.

Aber wochenlanger, wiederholter Regen trieb den Winzern Sorgenfalten auf die Stirn. Kaum Sonne, bewölkter Himmel und immer wieder auftretende Schauer prägten die Sommermonate Mai, Juni und Juli.

Der Vegetationsdruck war durch die hohe Feuchtigkeit und die milden Nächte enorm. Es gab viel zu tun für die Winzerinnen und Winzer: Laubwände gut entblättern, kompakte Trauben halbieren, damit die später die aufgequollenen Beeren sich nicht gegenseitig abquetschten und zu früh faulen würden.

Mitte August setzten mehrere stabile Hochdruckgebiete über Franken einen weinbaufreundlichen Akzent – endlich durchatmen. Am Montag, 19. September starteten wir ganz gemächlich mit der Lese. Das Wetter der anschließenden Wochen mit stabilen Hoch und wenig Niederschlag passte. Dazu kühle Nächte, mäßig warme Tage, sowie stabile Traubenbestände aus großen, gesunden Beeren. Am Ende lief alles wie am Schnürchen!


Lesezeitpunkt
19. September bis 19. Oktober 2016


Sensorik und Charakteristik
Bei hundertprozentig gutem Lesegut haben wir nur ganz wenige und kleine Einzelpartien unter 80° Oechsle eingefahren. Alles andere lag darüber, zum Teil deutlich! Die Mostsäuren bestätigten die Reife der Trauben. Ein Jahrgang, der insgesamt deutlich mit Gaumendruck glänzt. Der Schwerpunkt der Qualitäten liegt im Premium-Segment von „wirklich gehobenen“ VDP.ORTSWEIN-Potenzialen über VDP.ERSTE LAGE bis hin zum VDP.GROSSEN GEWÄCHSEN.


Reifepotential & Lagerfähigkeit
Ein besonderer Tipp. Das Pokern um die Edelsüßen des Jahrgangs wurde belohnt. In diesem Bereich übertrifft der Jahrgang 2016 sogar seinen ästimierten 2015er Vorgänge