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2017

Das Juliusspital Weinjahr 2017

Ende gut, alles gut!

Nahezu sinnbildlich endet ein turbulentes Weinjahr bei Sonnenschein!

Dieses Weinjahr hatte wirklich allerlei Überraschungen im Gepäck: Zunächst startete 2017 in den ersten vier Monaten mit extremer Trockenheit, es fehlten mindestens 100 Liter Regen pro Quadratmeter für eine nachhaltige Durchfeuchtung. Damit nicht genug trafen uns nach einem frühen Vegetationsbeginn in der Nacht vom 19. auf den 20. April schwere Strahlungsfröste. Selbst im Würzburger Stein mussten wir um 7.00 Uhr morgen - 4° Celsius und damit hart gefrorene Knospen und junge Triebe feststellen. In anderen Lagen haben wir sogar - 5 ° Celsius gemessen, aber hier waren die Knospen glücklicherweise noch nicht so weit entwickelt.
Launisch, aber vor allem nass, zeigten sich im Anschluss die Sommermonate. Aber gerade die Phasen mit hohen Temperaturen sowie die ausreichenden Niederschläge führten zu einer starken Rebenentwicklung. Und so lag die Rebenentwicklung im Juli bereits ca. 10 bis 14 Tage vor dem langjährigen Mittelwert. Waren wir bisher um jeden gewachsenen Trieb froh gewesen, lag die Aufmerksamkeit nun auf einem anderen Gebiet – voller Fokus auf die Traubengesundheit. Daher schenkten wir den Entblätterungsmaßnahmen im Juli unser höchstes Augenmerk.

Und dann kam am 15. August ein Hagelsturm, der vor allem den Würzburger Stein schwer getroffen hat... für einige Tage lähmte eine Art Schockzustand das gesamte Weingut.
Aber es geht immer weiter - am 4. September starteten wir mit der bis dahin frühesten Weinlese, die Franken je gesehen hat.
Unsere Hoffnung und Spekulation auf nur geringe Niederschläge während der Lese gingen leider völlig daneben. Es regnete noch viel mehr als angesagt, ein schöner Weinherbst sah wahrlich anders aus …

Und dennoch, viel selektive Handlese, die andauernde Geschäftigkeit unserer Fahrer, das zuversichtliche Durchatmen der Kelterhausmannschaft und das stete Nachdrehen der Fein-Stell-Schraube am Saft und am Wein durch die Oenologen im Keller haben sich durch fünf Wochen gezogen. Und hier ist nicht nur von den „Chefs“ die Rede, sondern vom gesamten Triebwerk, das tagein tagaus sein Bestes gibt ohne viel Aufhebens darum zu machen.

Der Weinjahrgang 2017 und erst recht die Weinlese haben deutlich gezeigt: Es kommt auf jeden Einzelnen an! - Dankeschön!

Lesezeitpunkt
04. September bis 09. Oktober 2017

Sensorik und Charakteristik
Der Jahrgang 2017 bietet elegante Weine, geprägt von reifer und animierenden Säure. Die Aromatik ist sehr fein, dafür aber absolut klar und brillant. Insgesamt: frisch, animierend, bis gut strukturiert und mineralisch zupackend.

Reifepotential & Lagerfähigkeit
Der Jahrgang ist in den höheren Qualitäten einerseits von einer reifen und animierenden Säure geprägt und andererseits mineralisch wahrlich dicht strukturiert. Zudem sind in diesem Jahrgang zum ersten Mal alle Weine aus VDP.ERSTER LAGE spontan vergoren… insgesamt beste Voraussetzungen für ein langes Reifepotenzial.