Erst kein Glück und dann kam Pech dazu

Als wäre die aktuelle Pandemie Situation nicht bereits Strafe genug, leiden Frankens Winzer nun zusätzlich unter massiven Frostschäden in Weinbergen.
Eigentlich ist der Tag, der 11. Mai 2020, wolkenverhangen, grau und sehr regnerisch gewesen. 24 Liter Regen pro Quadratmeter wurden zunächst als Segen für die trockenen Weinbergsböden Frankens angesehen.
Dann, am späten Abend und am frühen Morgen des nächsten Tages klarte der Himmel auf. In den Morgenstunden erreichten die Temperaturen bis zu minus 4 °Celsius – schwerer Frost legte sich über die völlig durchnässten jungen Triebe und Gescheine. Sogar klassische Weinlagen waren betroffen.
Lediglich dichter Nebel im Maintal und die schützenden „Pelzkappe“ Wald am Schwanberg in Iphofen und Rödelsee konnten die Reben retten.
Horst Kolesch, Leiter des Geschäftsbereichs Landwirtschaft, Weinbau und Forstbetrieb der Stiftung Juliusspital fasst die Frostsituation zusammen: „Wir im Juliusspital sind auf rund 50 ha Rebfläche von Frostschäden betroffen. In diesen Weinbergen rechnen wir mit einem Ertragsausfall derzeit von rund 70 Prozent, falls sich alles noch zum Guten entwickelt. Wir profitieren daneben noch von unserem hohen Anteil an klassischen Steillagen, die sich in den vergangenen Jahrhunderten schon bei vielen derartigen Ereignissen bewährt haben. Wir hoffen, dass schlafende Beiaugen in den erfrorenen Weinbergen austreiben, oder alternativ auch Geiztriebe ausgebildet werden, um das sogenannte Zielholz als Fruchtholz des nächsten Jahres zu sichern.“